UND ÜBERMORGEN HOL ICH MIR ...

13.11.2015 - 06.01.2016

 

FLORIAN FÖRSTER/ MAGDALENA ZYSZKOWSKA/ ZSUZSA KLEMM/ LENA BRAUN/

PAUL LEONARD WILTING/ LUISA POHLMANN/ JENNY LÖBERT/ FIN PORZNER

 

Vernissage:                          Freitag der 13.11.2015, 19-22h

19-20.30h                                Performance Lena Braun

21h                                             Lesung Paul Leonard Wilting

All night long:                         Magischer Keller und Kunstvideo von Luisa Pohlmann, Josie Reinschke & Lena Braun

 

 

Basar der zauberhaften Künste: 

Sonntag der 6.12.2015, 16-21h, Konzert KITTY SOLARIS, 19h

                                                              

 

Finissage: 

Am Tag der Heiligen Drei Könige, Mittwoch der 06.01.2016, 19-22h

 

 

Kuration & Konzept: Lena Baun

 

K-Salon, Bergmanstraße 54, 10961 Berlin, U-Südstern - www.k-salon.de

Mo-Fr     12-16h

 

und nach Vereinbarung

K-Salon: 030-61299100

Lena Braun: 0049 (0)15152509248

FLORIAN FÖRSTER

Florian Förster arbeitet seit den frühen neunziger Jahren als Künstler in England und Berlin. Seine Arbeiten wurden unter anderem in der Berliner Philharmonie, dem Goethe Institut Manchester und Galerien in Manchester, Berlin und Sao Paulo gezeigt.

 

Seine Arbeiten bewegen sich zwischen Malerei, Zeichnung, Druckgraphik und Installationen aus Papier und Pappe. 

 

Förster: "Der Jardim da Luz in Sao Paulo ist mein magisches Königreich, in das ich mich einschliessen lasse um Gold zu spinnen. Rumpelstilzchen ist immer dabei, aber seinen brasilianischen Namen kenne ich nicht und so wird so wird es mir den Jardim da Luz und seine Magie wieder wegnehmen. Alle Bilder sind Teil meines Bilderzyklus zum Jardim da Luz Park in Sao Paulo, der mich seit fast 20 Jahren begleitet und der wie ein fiktives Königreich im Märchen mir zu einer real-imaginären Wirklichkeit geworden ist."

 

VITA

MAGDALENA ZYSZKOWSKA

Fragmente, Bilder von Begehren, schürende, vom Ideal der Zeit geprägte Modefotografie ist die Motivquelle von Magdalena Zyszkowska. Die Malerin fühlt sich angezogen von sinnlichen Details und der Hell-Dunkel-Stuktur eines fotografischen Ausschnitts. Die darin liegenden Spannungen sind kühner Vorwand für dessen malerische Aneignung. Sie löst Körperfragmente aus der Wirklichkeit heraus. Ihre Räume sind nach allen Richtungen hin offen. Die fragmentierten Motive schweben aber nicht, sondern sind bildparallel verankert. Sie werden einmal eher malerisch dann wieder plastisch aufgefasst, immer aber sind sie wirklichkeitsfremd - von der Magie des Raumes verzaubert.

 

Die Fragmentierung des menschlichen Körpers in der bildenden Kunst bezeichnet die Kunsthistorikerin Linda Nochlin als Metapher für die Moderne, die sich mit Erfindung der Fotografie zum ersten Mal in Konkurrenz zu einer objektiven Naturwiedergabemöglichkeit sah.  Und laut  Dr. Bettina Hagen kann in der postmodernen Kunstproduktion die Fragmentierung zum Ausdruck des Körpergefühls werden.

 

1989 Studium der Malerei an der Akademie der bildenden Künste in Wien bei Prof. Arnulf Rainer und Prof. Franz Graf, Fotografie bei Peter Kodera. 1993 Workshop in der Meisterklasse von JCJ Vanderheyden, Maastricht, Holland. Auslandsstipendium an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg bei Prof. Mike Hentz. 1994 Diplom in Malerei bei Prof. Arnulf Rainer. 1995 Gasthörerin an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. 1999 bis 2000 Lehrtätigkeit an der Vienna International School, Wien.

 

VITA

ZSUZSA KLEMM

"Man kann erhobenen Hauptes seinen Weg gehn, egal in welche Richtung."

 

Meine Bilder beziehen sich auf das Märchen Rumpelstilzchen, wobei es mir bei der Interpretation darum geht, sich von konventionellen Macht- und Denkstrukturen zu befreien und sich nicht dem zu fügen, was immer schon war. Aussserdem finde ich den Aspekt des anderen Ichs (Alter Ego) interessant: Jeder Mensch hat mehrere Gesichter und diese werden auch von der Aussenwelt und oft durch Klischees bestimmt.
 
"Nenn mich beim Namen": Ein androgynes Wesen trägt ein anderes Gesicht in sich. Ist es Rumpelstielzchen und das Mädchen? Bin ich es und das Bild, das ich in mir trage? Wer möchte ich sein? Oder: Bin ich es und meine Liebe? Bin ich eine Frau, bin ich ein Mann? Der Titel verweist darauf, dass man vieles gar nicht benennen kann, aber viele Dinge transparenter und leichter werden - denn man kann sich befreien- wenn man sie benennt und ihnen nicht ausweicht, sondern sie beim Namen nennt.

 

1997               Diplom und Meisterschülerin bei Prof. N. Tadeusz

 

VITA

PAUL LEONARD WILTING

Ich wurde am 21.7.1994 in Köln geboren. Im Jahr 2006 zogen meine Familie und ich nach Brüssel, wo wir bis 2012 lebten. Nach einem kleinen Intermezzo in Köln ging ich 2013 nach Berlin und wurde Praktikant bei Lena Braun. Im Zuge dessen waren unter anderem Arbeiten von mir bei der Ausstellung "Like Her II" zu sehen. Dann, nach nicht ganz einem Jahr, ging es für mich in Leipzig weiter, wo ich an Vorlesungen der Kunstgeschichte teilnahm und mich 2014 erfolgreich an der Kunsthochschule Düsseldorf und auch der HGB bewarb; ich entschied mich dann für letztere Akadie und studiere dort seitdem Malerei und Grafik an der HGB Leipzig.

 

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LUISA POHLMANN

 In ihren Malereien lässt Luisa Pohlmann Unsichtbares sichtbar werden und mit der Objektwelt verschmelzen. Das sichtbare und unsichtbare Erleben wird verstanden als zwei von einander untrennbare Möglichkeiten der Wahrnehmung von Welt.

Die Figuren und Fragen in den Malereien von Luisa Pohlmann bewegen sich in einem Körper in unserer Gesellschaft, sie sind mit Themen, die unsere Positionierung in der Gesellschaft betreffen, wie Erfolg, Status, Aussehen, Geld, Religion, konfrontiert. Zugleich sind sie umgeben von Gedanken, Gefühlen, Visionen, Ideen, Träumen, Geisteszuständen, Seelenzuständen, Phantasien - das alles ist für unser Auge unsichtbar, aber doch existent, denn wir können es erleben, uns vorstellen, denken oder fühlen. In ihrer künstlerischen Arbeit übersetzt Luisa Pohlmann das Unsichtbare malerisch in Form und Farbe und verbindet es, durch die Verschmelzung, mit unserer Objektwelt.
 
In der Ausstellung „Und übermorgen hol’ ich mir ...“ zeigt Luisa Pohlmann eine Auswahl ihrer Malereien zum Thema „Schein“. Der Schein ist eine Sinnestäuschung, die vorliegt, wenn die subjektive Wahrnehmung von einer physikalischen Messung abweicht. Die Abgrenzung zwischen Täuschung und Realität fällt schwer. So nehmen unsere Augen zweidimensionale Bilder der Umwelt wahr, dennoch haben wir das Gefühl, dreidimensional zu sehen. Farbeindrücke erhalten wir nur von einem kleinen Ausschnitt des elektromagnetischen Lichtspektrums. Schattierungen im Infraroten- oder UV-Bereich bleiben uns verschlossen.  Die künstlerische Arbeit „Schein“ von Luisa Pohlmann, beschäftigt sich mit der ideellen Zuweisung von gesellschaftlichen Werten und greift Themen auf wie Bewusstsein und Unterbewusstsein, Glauben und Angst, Emanzipation und Unterdrückung. 

 

2013 - Meisterschülerin der Bildenden Künste an der Universität der Bildenden Künste Berlin bei Prof. Thomas Zipp

 

VITA

JENNY LÖBERT

In Jenny Löbert‘s Arbeit geht es thematisch um die sogenannten Unzulänglichkeiten der Menschen. Die kleinen und großen Dramen des alltäglichen Lebens, verbunden mit dem Wunsch „alles richtig zu machen“. Wir sind bemüht, dass der andere uns als tollen Menschen wahrnimmt. So setzen wir alles dran uns zu optimieren. Sei es in der Arbeitswelt mit der Fähigkeit zum multitasking und Dauerlächeln, dabei immer zielorientiert und empathisch zu den Mitarbeitern oder im privaten als schöne unabhängige Partnerin mit Selbstbewusstsein und trotzdem anschmiegsam. Die Kinder sind gesund, talentiert und sehen süss aus. Später werden sie studieren. Wir wollen glücklich sein. Um das zu erreichen, lesen wir auch ganz viele Ratgeber und besuchen Seminare zum Thema Glück. So viele innere und äussere Statussymbole lösen gehörigen Druck aus. Nicht wenige zerknirschen sich nachts die Zähne und bekommen von ihrem Zahnarzt eine „Beissschiene“ verpasst. Manchmal kehrt sich alles ins Gegenteil um. Wir geben auf und lassen uns gehen. Dann rutscht halt mal die Hand aus. Dann wird gesoffen, geraucht und die veganen Lebensmittel vergammeln im Kühlschrank. Statt Yoga zu praktizieren, wird das Sofa massiert. Der innere Schweinehund lächelt triumphierend. Dann kommt die grosse Reue und wir buchen eine Woche Fasten in der Uckermark. In ihren Bildern findet sich dieses Scheitern in seiner tragischen und komischen Komponente wieder. Technisch arbeitet Jenny Löbert mit traditioneller Leinwand als Bildträger, sowie gefundenen Materialien wie Plakatwände oder auch auf der Straße gefundene Holzbretter. Neben der Acryl- und Ölmalerei kommen auch Collagen, Übermalungen, Fotografie und Zeichnung zum Einsatz.

 

VITA

FIN PORZNER

"Auf der Suche nach mehr Raum, Ausatmen, Freiheit, Leichtigkeit, nach fantastischen Träumen, gebe ich den Personen in meinen Bildern überdimensionale Kleider.  Wie Flügel, die im Wind davon fliegen, um sich im endlosen Luftraum Platz zu schaffen.  Ein Gefühl, was mir 2014 in Kuba begegnet ist. In einer Welt, wo Menschen nicht viel besitzen, aber versorgt sind. Sie tanzen und spielen Musik. Die Lebensuhr tickt dort langsam, denn Hightech ist auf dieser Insel noch nicht angekommen."

 

1990 Meisterschülerin UDK Berlin bei Prof. Ramsbott

 

VITA

LENA BRAUN

In ihren Kunstprojekten zitiert Lena Braun Geschichte und reinszeniert Biographisches. In der für die Music Hall SO36 (Berlin-Kreuzberg, Oranienstraße) konzipierte Performance ALL ABOUT EVE II (2009) verschmolz die dadaistische Adaption einer von Kranach gemalten Eva/ Foto: MAN RAY (dargestellt von Marcel Duchamp und Bronia Perlmutter, 1924) mit der dreifachen Lifedarstellung des japanischen Mangamädchens Sailor Moon. Die Performance LADYBIRD wurde im Rahmen der Ausstellung DIVAMANIA 2012 in Berlin (Galerie Su de Coucou) und 2013 in Düsseldorf (reinraum) gezeigt, hier trat die Künstlerin als eine Mischung aus Freya, der Göttin der Wanen und May West in: Belle of the Nineties (1934), basierend auf einem Standfoto, das sie als BAT-GIRL darstellt, auf.

 

In der aktuellen Inszenierung nimmt sich die Künstlerin das 1808 verfasste Grimmsche Märchen von Rumpelstilzchen vor und transferiert es aus seinem Gold-Rausch-Kontext in eine mythische Moderne. Sie integriert dabei weitere Thematiken und klopft diese in ihrer Installation auf ihren Doppelsinn hin ab. Die in der Performance auftretende Figur ist auch diesmal ein Mischwesen. Zum einen verkörpert sie die Müllertochter und ihren Wandel zur Königin, zum anderen zitiert die auftretende Figur ein winziges Bild eines unbekannten niederrheinischen Meisters aus dem 15. Jahrhundert. Nur 24 x 18 Zentimeter groß ist die Tafel, die heute zu den Ausnahme-Schätzen des Museums für Bildende Künste in Leipzig zählt. 

 

VITA

DIE AUSSTELLUNG

In über 20 Jahren künstlerischem Schaffen hat Lena Braun ein einzigartiges Œuvre in einer großen Vielfalt von Form, Material und Größe geschaffen. In den 1980er-Jahren war sie ein der ersten KünstlerInnen, die ihre Umgebung performativ in Kunst und Raum miteinbezog. (Galerie Bichette 1988/Galerie Loulou Lasard 1989-91); in den 1990er- und 2000er-Jahren ließ sie ihre Kunsträume und Kunstwerke in einen intensiven Dialog mit Theater und Performance treten (Boudoir 1992-1995/ Barbie Deinhoff’s 2003-2007). Lena Brauns Werk trug dazu bei, dass Feminismus und die Aufarbeitung weiblicher Künstler-Biographien in den kritischen Diskurs miteinbezogen wurden. Zu den innovativsten Arbeiten innerhalb ihres umfangreichen Œuvres gehören die Serien HALL OF FEMMES/ QUEEN BARBIES VALHÖLL/ DIVAMANIA und EFFIS HAUS, Ausstellungskonzepte, die architektonische Situationen und befreundete KünstlerInnen als gleichwertige Partner miteinbezogen. Lena Brauns Ausstellungen und Envirnoements wirken als Mikrokosmen, sie sind humorvolle Arrangements in einem Gehäuse, das die Barriere zwischen Betrachter und Ausgestelltem aufzuheben sucht. 


In sorgfältig inszenierten Szenen erzeugen Mixed Media Arbeiten/Malerei/Zeichnung/Fotografie, Skulpturen, Kunstvideos und Performance-Art der Künstlerin und ihrer PartnerInnen eine intensive Atmosphäre. Lena Braun: "Die Arbeiten der der letzten Jahre repräsentieren unter anderem das Goldene Zeitalter der reisenden Freakshows. Von 1840 an bis etwa 1940 brach die Präsenz weiblicher Freaks mit der herrschenden Moral. Man sah erstmals erhöht und ausgestellt Frauen, die ganz und gar nicht in den Rahmen passten. Man fühlte sich morbid und genoss den Thrill, sie anzustarren. Die Tatsache, dass etwas eindeutig Normatives im Mittelpunkt des Interesses stand war neu und ebnete Frauen die anderes waren und vermochten das zu zeigen, die Möglichkeit zur Unabhängigkeit.“ Der Hauptaugenmerk der Ausstellung UND ÜBERMORGEN HOL ICH MIR ... liegt nicht im Betrachten oder der zur Schaustellung von Anomalien, sondern in der Beschäftigung mit dem Anders-Sein, dem eigenen Makel. Die Ausstellung fordert eine immerwährende Neudefinition des Begriffs Frau, statt einer unreflektierten Hinwendung und Wiederverwendung des Begriffs der weiblichen Natur. Lena Braun verehrt und fördert Frauen, die sich der kulturellen Rollenzuschreiben widersetzen oder sie ad absurdum führen.


Die Ausstellungskonzepte der Künstlerin wirken fast wie bewohnte Räume, denn stets repräsentieren alle Beteiligten gemeinsam auf dichte Weise ein Thema. Die Ausstellung UND ÜBERMORGEN HOL ICH MIR ... beschäftigt sich inhaltlich mit der Interpretation und Essenz des Grimmschen Märchens Rumpelstilzchens, in dem scheinbar Wertloses (Stroh) und Ohnmächtiges (die weibliche Protagonistin) aus seinem vorbestimmten Kontext tritt und gedankliche und physische Bewegung Wertigkeiten verändern. Die Ausstellung transferiert den Wunsch nach Selbstbestimmung aus dem 17ten Jahrhundert ins Jetzt. Die ausgestellten Arbeiten stellen durch ihren Raumbezug die Position des Betrachters auf heitere Weise in Frage,er lustwandelt in einem Ort der Gemeinsamkeit und des Dialog. Zeitgenössische Kunst, Literatur, Feminismus, Performance-Art und Kapitalismuskritik sind keine Antipoden mehr, sie begegnen sich. 

 

Lena Braun setzt sich in ihren Arbeiten mit unkonventionellen Frauen auseinander, Frauen, die "lieber vor die Hunde gehen" als ihre Eigenständigkeit aufzugeben. Ihre Recherche-Ergebnisse münden in Performances wie Shows á la carte (Barbie Deinhoff’s Berlin, 2003-2006), Melancholie ist Luxus (Neue Nationalbibliothek, Berlin, 2006), All about Eve II (Galerie Su de Coucou, Berlin, 2009) oder Ladybird (Galerie Su de Coucou, Berlin, 2012/2013) und Ausstellungskonzepten wie Hommage á Anita (Kunstraum Kreuzberg, Bethanien/Berlin, 2008), Like Her (Galerie Neurotitan, Haus Schwarzenberg/Berlin, 2008), Without Her (Landesbibliothek Potsdam, 2010) oder DIVAMANIA (Reinraum, Düsseldorf, 2013). 


www.lenabraun.com

KONZERT mit Kitty Solaris

Am Zweiten Advend ist KITTY SOLARIS um 19h im K-Salon zu Gast!

 

Beggar & King

 

Weihnachtsgeschenke shoppen und ein Konzert genießen ...

6.12.2015, 16-21h

 

http://www.kitty-solaris.de/

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